MiniKrimi Adventskalender am 9. Dezember

Ein Paar im Café

Ihr Lieben, heute gibt es wieder eine Cosy Crime Story aus der Siedlung an der Minervastraße. Obwohl er nicht für alle Beteiligten „cosy“ endet. Lest selbst. Danke für eure Kommentare. Und sagt mir doch, ob ihr erfahren wollt, wie oder ob es mit „Falk“ weitergeht.

Manche Dinge regeln sich ganz von selbst

„Ich verstehe nicht, warum Frauen ständig zur Kosmetik laufen müssen. Für das Geld, dass du über die Jahre für Maniküre, Pediküre und was weiß ich noch alles ausgegeben hast, hätten wir uns eine schöne Finca auf Mallorca kaufen können – und müssten uns nicht im Münchner Winter die Zehen abfrieren.“

Helene Müller-Vorfeld schaut ihren Mann an. Wortlos. Dann dreht sie sich um und verlässt das Schlafzimmer, im dem ihr Mann noch zwischen hoch aufgetürmten Kissen und weichen Decken liegt. Vor zwölf steht er nicht mehr auf. Dann trinkt er einen Espresso und setzt sich mit der Tageszeitung auf die beheizte Loggia, um das Kommen und Gehen in der Siedlung an der Minervastraße zu beobachten. Kürzlich hat er sich im Internet eine Drohne gekauft, angeblich, um die Zugvögel besser observieren zu können. „Wohl eher, damit er einen ungehinderten Blick in die Badezimmer der Nachbarinnen hat, vor allem der jüngeren“, mutmaßt seine Frau.

„Du bist ja noch gut zu Fuß. Ich dagegen kann mich sogar in der Wohnung nur noch mit Gehhilfen bewegen. Warte bloß ab, bis er dir so geht wir mir“, sagt er immer.

„Das wird nicht passieren. Ich gehe regelmäßig zur Podologin und mache täglich mein Stuhl-Yoga“, antwortet seine Frau ihm. „Auch heute. Das ist keine Kosmetik, sondern medizinische Fußpflege. Damit mir die Zehennägel nicht so einwachsen wir dir. Weshalb ich noch so gut laufen kann.“

„Papperlapapp“, kontert Herr Vorfeld. Widerspruch hat er noch nie geduldet, und seine Stimmung verschlechtert sich proportional zu seinem Gesundheitszustand.


„Es ist eigentlich gar kein Auskommen mehr mit ihm“, berichtet Helene beim Tee ihrer Bekannten Elvira Obermaier, der Inhaberin der Agentur zweites Glück. Sie sitzt jetzt immer öfter bei ihr auf dem gemütlichen Sofa und blättert versonnen in dem großen, prall gefüllten Ordner, den Elvira beiläufig auf den Couchtisch gelegt hat.

„Der sieht ja interessant aus. Ist der neu?“, fragt Frau Müller-Vorfeld und betrachtet lange das Ganzkörperfoto eines Mannes mit graumelierten Schläfen und imposantem Sixpack, das von einem Seidenhemd vorteilhaft umspannt wird. Blaue Augen mit gewinnenden Lachfalten, ein sinnlicher Mund und Hände, die so aussehen, als könnten sie zärtlich zupacken. Vor allem steht er fest und sicher auf zwei muskulösen Beinen.

„Das ist Falk. Ja, er ist erst seit einer Woche in meiner Kartei. Gefällt er Ihnen?“

„Ja. Schon,“ Frau Müller-Vorfeld zögert. „Der ist sicher sehr gefragt?“

„Hm. Schon. Aber ich könnte Ihnen ganz kurzfristig ein unverbindliches Date mit ihm vermitteln. Wann sind Sie denn wieder in der Stadt?“

„Ich war gerade erst zur Fußpflege. Aber nächste Woche muss ich zum Orthopäden am Odeonsplatz…“

„Wunderbar. Dann reserviere ich doch einfach einen Tisch im Tambosi. Sagen wir um 14 Uhr?“

„Perfekt.“

„Und…. Ihr Mann?“ Elvira ist ihren Kundinnen gegenüber stets ein Muster an Taktgefühl. Aber als Geschäftsfrau möchte sie natürlich wissen, wie ernst es Frau Müller-Vorfeld prinzipiell mit einem Kennenlernen ist. Schließlich führt sie eine Partneragentur und kein Datingportal für Kaffeekränzchen.

„Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Manche Dinge regeln sich ganz von selbst.“

Elvira lächelt. Sie mag Helene Müller-Vorfeld. Sie mag eigentlich alle ihre Kundinnen. Die meisten haben in ihren letzten Ehejahren durch ihre Männer viel schlucken, ertragen und erdulden müssen, und es ist mehr als verständlich, wenn sie sich für ihren Lebensherbst etwas liebevolle Zuwendung ersehnen. Ja, die Agentur ist für Elvira mehr als nur ein Geschäftsmodell, wenn auch ein überaus erfolgreiches. Sie freut sich jedes Mal, wenn es ihr gelingt, mit ein wenig Geschick – und für ein gutes Honorar – ein leises Feuer in den Augen der Damen zu entfachen, die vordem nur noch erwartungslos in eine trübe und trostlose Zukunft geblickt haben.

Herr Vorfeld ist ein echter Tyrann mit einem Frauenbild aus den 1960er Jahren. Seine Gattin ist seine Sklavin und hat ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Gottlob beschränken sich seine fleischlichen Bedürfnisse inzwischen auf die Mahlzeiten. Aber er hält seine Frau an der kurzen Leine, kontrolliert jede ihrer Ausgaben und mäkelt an allem herum, während er sich jeden Luxus gönnt. Vom exklusiven Parfum und den modernsten Hörgeräten über die teure Drohne bis hin zur neuesten Musikanlage. Aber wehe, Helene  geht zur Podologin.

Nein, genug ist genug. Die Äußerung über ihre angeblich exorbitant extravaganten Kosmetik-Ausgaben hat das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Na warte, denkt Frau Müller-Vorfeld. Dir zeig ich, was Extravaganz bedeutet.

Sie plündert ihre Geheimschatulle – Euro für Euro abgespart vom mageren Haushaltsgeld –

und geht einkaufen. Ein Paillettenkleid mit tiefem Dekolleté, ein paar lackrote Pumps und eine blonde Lockenperücke später kommt sie fröhlich summend nach Hause.

„Wo warst du denn so lange? Ich wollte gerade eine Vermisstenmeldung aufgeben – wenn du das Telefon nicht schon wieder außer Reichweite abgelegt hättest. Es ist fünf nach sechs. Du willst wohl, dass ich verhungere? Das könnte dir so passen.“

„Lieb-ling“, flötet Frau Müller-Vorfeld und dehnt beide Silben, so lang ihr Atem reicht. „Entschuldige! Ich dachte, du würdest es noch alleine vom Sofa in die Küche schaffen. Das tut mir so leid! Wie gut, dass morgen die Ärztin vom Medizinischen Dienst kommt. Die muss dir unbedingt diesen elektrischen Rollstuhl für die Wohnung bewilligen. Sonst müssen wir ihn selbst kaufen.“

„Was? Ich hab‘ Millionen in die Pflegeversicherung einbezahlt (sicher nicht, denkt seine Frau), da werden die mir doch wohl so einen mickrigen Rollstuhl finanzieren! Ich bleib morgen direkt im Bett. Wenn die Ärztin kommt, sieht sie gleich, dass ich mich nicht mehr alleine bewegen kann.“

„ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Nicht, dass sie dich dann für kränker hält, als du bist…“

„Papperlapapp. Du hast ja keine Ahnung. Du bist eben dumm.“

„Wie du meinst, Lieb-ling. Ich mach dir jetzt schnell dein Abendbrot. Möchtest du vielleicht ein Glas Wein dazu?“

Der Beaujolais ist ausnehmend süffig. Herr Vorfeld trinkt fast die ganze Flasche und fällt dann wie ein Stein ins Bett. Er schläft tief und fest. Er träumt, dass jemand ihm zärtlich über den Kopf streicht und ihn dann an den Füßen kitzelt. Es ist ein schöner Traum, und er lächelt, ohne aufzuwachen. Das wäre bei der Menge an Schlafmittel, den er im Wein zu sich genommen hat, auch äußerst unwahrscheinlich.

Als die Dame vom Medizinischen Dienst um neun Uhr vor der Tür steht, entschuldigt sich Frau Müller-Vorfeld wortreich. Ihr Mann liege immer noch im Bett. Er schlafe neuerdings extrem viel. Überhaupt sei er nicht mehr er selbst. Er halluziniere, vergesse immer öfter, wer er sei. Und neuerdings behauptet er immer wieder, seine eigene Mutter zu sein.

„Interessant. Wie äußert sich das?“

„Sehen Sie selbst“, sagt Frau Müller-Vorfeld und öffnet die Tür zum Schlafzimmer. Dort liegt ihr Mann auf dem Bett, sorgfältig geschminkt, in einem schillernden Paillettenkleid, mit einer blonden Perücke auf dem Kopf und grellen Pumps an den Füßen.

„Um Himmels Willen!“, sagt die Dame vom Medizinischen Dienst. „ich sehe schon, da besteht dringender Handlungsbedarf. Ich kümmere mich gleich darum.“

So kommt es, dass Helene Müller-Vorfeld eine Woche später frisch frisiert, manikürt und pedikürt – man kann ja nie wissen – im Café Tambosi mit einem gut aussehenden Herren eine Flasche Prosecco trinkt, während ihr Noch-Ehemann – sie hat die Scheidung schon eingereicht – in der beschützenden Abteilung einer Seniorenresidenz versucht, Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte davon zu überzeugen, dass er das Opfer eines teuflischen Komplotts geworden ist.

MiniKrimi Adventskalender am 21. Dezember


Kommt Zeit, kommt Rat

von Roswitha Zatlokal

Kommt Zeit, kommt Rat von Roswitha Zatlokal

Widerwillig betrat Otto das Lokal. Ihm war sofort klar, warum Regina ausgerechnet dieses Schickimicki-Restaurant ausgesucht hatte. Er hasste diese eingebildeten Deppen, die in derartigen Lokalitäten verkehrten, und das wusste sie. „Zieh dir gefälligst was Anständiges an“, hatte sie ihn am Telefon noch angekeift. Als ob er nicht immer ordentlich angezogen wäre. Nur weil er kein Anzugträger war, hieß das noch lange nicht, dass er sich nicht zu kleiden wusste. Hoffentlich war dieser Zirkus bald vorbei. Diese Frau brachte ihn noch ins Grab.

Suchend sah er sich um. Ein Kellner watschelte schnurstracks in seine Richtung. Sein Auftreten eine Spur zu hochnäsig, die angedeutete Verbeugung beinahe widerwillig ausgeführt. Herablassend fragte er: „Sie wünschen, der Herr?“

„Ich werde erwartet. Von Frau Mittergruber Regina, um genauer zu sein.“ Otto sah über die Schulter des Kellners. „Ah, da hinten sitzt sie ja und winkt mir zu. Danke.“ Er streifte den Kellner im Vorbeigehen an der Schulter, entschuldigte sich jedoch nicht. Forschen Schrittes ging er auf Reginas Tisch zu. „Wieso hier in diesem Restaurant? Und warum jetzt? Und wie bist du überhaupt an die Reservierung gekommen, wartet man hier nicht wochenlang auf einen Tisch? Ich übernehme mit Sicherheit nicht die Rechnung, meine Liebe.“

„Freut mich auch, dich zu sehen, mein Lieber.“ Sie erhob sich. Angedeutete Küsschen links rechts wurden an seinen Ohren vorbeigehaucht, seine Hände von ihren gedrückt. „Komm, schau nicht so grantig. Setz dich.“

„Was willst du?“ Er traute dem plötzlichen Frieden nicht. „Geht es um die Scheidung? Das Haus? Das Auto?“

„Aber nicht doch, mein Lieber, nichts dergleichen. Ich hab nachgedacht. Alles, was ich will, ist Theo. Sonst nichts.“

„Theo?“ Er spürte die Bleiche in seinem Gesicht aufsteigen, Schwindel ergriff ihn. „Wieso Theo. Du weißt genau, wie viel er mir bedeutet.“

„Schau, ich liebe Theo doch auch. Im Gegenzug verzichte ich auf alle deine Reichtümer.“ Sie zeichnete bei ihrem letzten Wort Entenfüßchen in die Luft. „Sogar auf die mir zustehenden.“ Betont milde lächelte sie, zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

„Ich verstehe nicht ganz. Wieso? Du hast doch bis vorige Woche um jeden Cent gestritten. Ist es, weil du mein Elternhaus nicht kriegst?“

„Ach, komm. Das hab ich doch nur gesagt um dich zu ärgern. Wer will schon dieses alte Haus? Werde doch glücklich damit. Ich habe alles schon geplant. Ich ziehe nach unserer Scheidung zu meiner Schwester nach Spanien, brauche also deinen ganzen Krempel überhaupt nicht. Aber Theo würde ich gerne mitnehmen. Er gehört schließlich nicht nur dir. Wir haben ihn gemeinsam zu uns geholt, falls du dich noch daran erinnerst, mein Lieber.“

„Im Adoptionsvertrag steht aber mein Name.“ Seine Augenbrauen zogen sich unwillkürlich zusammen, die Ader auf seiner Stirn pochte. Er hasste es, wenn er so reagierte. Regina brauchte ihn nur anzusehen, und sie wusste, wie es um ihn stand.

„Otto, Theo ist doch nur ein Hund. Du kannst dir einen anderen aus dem Tierheim holen.“ Sie lächelte zuckersüß.

„Nur ein Hund? Nur ein Hund?“ Seine Stimme überschlug sich beinahe. Die anderen Gäste reckten ihre Hälse. Empörte Blicke wegen der mittäglichen Ruhestörung und aufgeregtes Murmeln waren die Folge seines Ausbruches. Besänftigend hob er die Hände und deutete eine Verbeugung in sämtliche Richtungen an. Das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, sich in der Öffentlichkeit zu streiten. Er durfte nichts tun, was ihr bei der Scheidung in die Hände spielte.

Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Du weißt, dass ich das nicht so gemeint habe. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen …“

„Warum um Teufels Namen holst DU dir nicht einfach einen anderen Hund? Wieso möchtest du unbedingt Theo?“

„Dasselbe habe ich eben zu dir gesagt, mein Lieber.“ Freundlich lächelte sie ihn an.

Sie beobachtete wie er an seinem Hemdkragen zerrte. Jetzt hatte sie ihn genau da wo sie ihn haben wollte. Aufgebracht, polternd und am Rande eines Herzinfarkts. Ein Riese von einem Mann, der wegen eines kleinen Hundes jämmerlich einknickte und vor Verzweiflung am liebsten losgeheult hätte. Insgeheim kicherte sie in sich hinein. Er war so herrlich einfach gestrickt, so berechenbar. Ihn zu manipulieren bereitete ihr eine Mordsfreude.

„Niemals. Nur über meine Leiche“, keuchte er mit hochrotem Gesicht. „Theo ist alles für mich.“ Er griff sich an die Brust. „Du miese kleine …“ Er röchelte.

„Ja, ja. Aber hier trink erst einmal einen Schluck Wasser. Du kriegst ja noch einen Herzinfarkt, wenn du so weitermachst. Ich weiß, Theo erinnert dich an deinen Strolchi aus Kindheitstagen, der für dich gestorben ist, indem er dich von der Straße weggezogen hat, um dich vor einem Auto zu retten. Aber Theo ist nicht Strolchi. Hol dir einen ähnlich aussehenden Hund und gib mir Theo. Dann siehst du mich nie wieder.“

Er griff mit zitternden Händen nach dem Glas, stürzte den Inhalt hinunter. Dann nestelte er eine Packung Tabletten aus seiner Jackentasche. „Los, gib mir noch ein Glas Wasser.“ Sie füllte das Glas nach und sah ihm zu, wie er zwei Tabletten aus der Schachtel nahm und mit dem Wasser einnahm. „Niemals! Du kriegst Theo niemals. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen! Er sprang auf, der Stuhl kippte polternd zu Boden. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, meine Liebe.“ Als wäre der Teufel hinter ihm her, rannte er aus dem Lokal. Entschuldigend nickte Regina in die Runde. Mitfühlende Blicke streiften sie. Regina deutete dem Kellner, die Rechnung zu bringen.

„Nicht doch, meine Liebe. Ich übernehme das für Sie. Dieser Rüpel hat sie doch tatsächlich mit der Rechnung sitzen gelassen, Menschen gibt`s.“ Der Herr vom Nebentisch gab dem Kellner ein Zeichen, alles auf seine Rechnung zu schreiben.

„Danke, das ist sehr nett von Ihnen.“ Regina nickte höflich und verließ hocherhobenen Hauptes das Restaurant.

„Was haben wir?“ Major Stettel von der Mordkommision stopfte sich den Rest seiner Leberkässemmel in den Mund und schaute seinen Kollegen Meierhofer, der bereits in einem kleinen Park auf ihn wartete, erwartungsvoll an.

„Gute Frage. Männliche Leiche, Mitte fünfzig, keine äußeren Verletzungen. Gefunden wurde er von der Dame dort drüben. Anfangs dachte sie, er schlafe hier seinen Rausch aus. Als sie ihn nicht wachbekam, hat sie sofort die Rettung und die Polizei verständigt.“

„Und wieso bin ich hier?“ Stettel dachte an die zweite Leberkässemmel im Auto, die er noch gerne gegessen hätte, solange der Leberkäse noch heiß war.

„Weil es auch dein Job ist, hier zu sein. Fürchtest du dich neuerdings vor Tatorten?“

„Quatsch. Aber ein Toter ohne jegliche Gewaltanwendung kann auch bis morgen auf mich warten. Oder schaffst du den nicht alleine? Was sagt denn unser Medikus?“

„Erst wenn der Mann auf seinem Tisch war, kann er mehr sagen.“

„Also wie immer. Gut, dann geh ich wieder zu meiner Leberkässemmel.“

Seufzend sah ihm Meierhofer nach. Stettel war der unmotivierteste Kollege, mit dem er jemals zusammengearbeitet hatte. Welch ein Glück, dass Stettel in drei Wochen in Pension ging.

„Meine Lieben, der Doc sagt, Euer Toter vom Park hatte es mit dem Herzen. Möglich, dass er wegen der Herzattacke panisch wurde und sich zu viele Medikamente eingeschmissen hat. Ihr wisst ja, wenn das Herz rast, sich vielleicht sogar der Hals zuschnürt und man nach Luft schnappt …Aber das müsst ihr herausfinden.“ Inspektor Gruber legte einen Akt auf Meierhofers Schreibtisch.

„Also nix mit Mord. Wie ich es mir ja gleich gedacht habe.“ Stettel grinste selbstgefällig.

„Zumindest auf den ersten Blick, sagt der Doc.“ Gruber stibitzte sich einen Keks von Stettels Schreibtisch. „Ich soll dir übrigens ausrichten, dass du deinen Leberkässemmel-Konsum ein wenig einschränken sollst, deine Blutfette sind nicht gerade ohne.“

„Was zum Teufel gehen dich meine Blutfette an? Hat der Doc nicht so was wie Verschwiegenheitspflicht?“, grantelte Stettel. „Da bittet man ihn um eine Kleinigkeit, und der macht das gleich in der ganzen Abteilung publik.

„Selber schuld, wenn du in die Patho gehst statt zum Hausarzt.“ Meierhofer schüttelte missbilligend den Kopf.

„Ich wollte doch nur Elvira beweisen, dass alles in Ordnung ist.“

„Oh, hat die Frau Gemahlin bemerkt, dass du von ihrer gesunden Jause nicht so zugenommen haben kannst und Euer Hausarzt ihr das stecken könnte?“, feixte Gruber.

Meierhofer griff nach seiner Jacke. „Du, ich möchte trotzdem nochmal mit der Frau von unserem Toten reden. Die hat das doch sehr gefasst aufgenommen, das mit seinem plötzlichen Tod. Findest nicht auch?“

„Die leben schließlich getrennt, wollten sich scheiden lassen. Warum sollte sie sein Tod da noch erschüttern? Hat sie nicht gesagt, dass sie nach der Scheidung zu ihrer Schwester nach Spanien ziehen wollte?“

„Hat sie. Aber was heißt das schon?“

„Frau Bogner, Ihr Mann hatte es mit dem Herzen?“ Meierhofer zückte Bleistift und Notizblock und sah sie erwartungsvoll an. Stettler seufzte insgeheim. Dass Meierhofer immer so eine Getue veranstalten musste. Der guckte echt zu viele Krimis im Fernsehen.

„Ja, das sagte ich Ihnen ja schon. Und auch, dass er sich bei unserem Gespräch furchtbar aufgeregt hat. Es war eine derart peinliche Situation, einfach nur furchtbar.“

„Wir haben im Lokal nachgefragt. Ihre Aussage wurde uns bestätigt. Aber nochmals, nur damit ich es auch verstehe: Ihr Mann hat sich wegen ihrem Hund Theo so aufgeregt?“

„Ja. Ich wollte Theo mitnehmen ins sonnige Spanien. Das hat ihn total aufgebracht. Plötzlich wollte er den Hund behalten und mir im Gegenzug sogar sein Elternhaus überschreiben. Aber der Herr vom Nebentisch hat das ja alles mitangehört. Leider.“

„Nun, das mit Theo hat er mitbekommen. Aber ob ihr Mann ihnen das Haus überschreiben wollte, konnte er nicht bestätigen. Obwohl die Worte Haus und Vermögen gefallen sind, sagt er. Auch hat er gesehen, dass ihr Mann etwas einnahm.“

„Ja, auch das sagte ich Ihnen schon. Seine Medikamente. Aber was wollen Sie jetzt von mir?“

„Laut ihrem Hausarzt Doktor Pichler war ihr Mann doch schon seit zehn Jahren krank und wusste genau umzugehen mit seinen Medikamenten. Wieso also hat er sich dieses Mal wohl bei der Dosierung vertan?“

„Sie fragen mich das im Ernst? Ich meine, ich war doch nicht ständig bei ihm. Woher soll ich das denn wissen?“ Regina zog ihre Augenbrauen derart hoch, dass Stettler befürchtete, sie würden ihr am Haaransatz kleben bleiben.

„Wer alles hatte Zugang zu den Medikamenten?“ Meierhofer ließ nicht locker. Stettler verfluchte ihn dafür. Er könnte jetzt friedlich im Büro bei einem Kaffee sitzen und sich im Internet die Wiederholung des gestrigen Fußballspieles ansehen, welches er versäumt hatte. Er hatte extra keine Zeitung gelesen und keine Nachrichten gehört, damit er das Ergebnis nicht kannte. Aber nein, sein Herr Kollege musste ja nachfragen. Wenn der sich wo festgebissen hatte, gab es kein Erbarmen.

„Auch das kann ich Ihnen nicht sagen, da ich bereits seit Wochen nicht mehr im Haus wohne. Ich hatte doch nicht einmal mehr einen Schlüssel dafür.“

„Aber sie wollten doch gar nichts, sagten sie.“

„Ach du meine Güte. Haben Sie sich noch nie getrennt? Da sagt und tut man Dinge, die man gar nicht so meint und im Prinzip auch gar nicht machen möchte. Hören Sie, wenn Sie mich jetzt nicht bald in Ruhe lassen, rufe ich meinen Anwalt an. Ich fühle mich schikaniert.“ Sie verschränkte die Arme und schaute ihn böse an.

„Wann fliegen Sie nach Spanien?“ Stettler wollte das Thema wechseln. Auch ihm ging Meierhofer mittlerweile gründlich auf die Nerven.

„Ich weiß es noch nicht. Es gibt noch so viel zu erledigen. Die Beerdigung und die Verlassenschaftsangelegenheiten. Keine Ahnung.“

„Sie wandern also trotzdem noch aus?“ Meierhofer konnte es einfach nicht lassen.

„Ich weiß es noch nicht. Würden Sie jetzt bitte gehen?“

„Eine Frage noch“, Meierhofer kratzte sich am Kopf. „Was wollte Ihr Mann wohl in dem Park?“

„Vielleicht sich beruhigen, was weiß ich! Wahrscheinlich ist er rausgerannt aus dem Restaurant und hat sich dort auf diese blöde Bank gesetzt, um sich zu beruhigen.“

„Was war das gerade? Wieso schikanierst du die Frau so? Ich meine, wie soll die Schuld am Tod ihres Mannes sein? Indem sie mit ihm gestritten hat?“, giftete Stettler, kaum dass sie vor dem Haus standen.

„Da stinkt doch was. Ich mein, die bestellt ihn in dieses schicke Lokal, streitet mit ihm, und dann fällt der einfach tot um?“ Meierhofer schüttelte den Kopf. „Das stinkt, sag ich dir.“

„Nein, er ist gestorben, weil er sauwütend war und sich dadurch sein Zustand derart verschlechterte, dass er in Panik zu viele Medikamente zu sich nahm. Das ist ein großer Unterschied, mein Lieber. Nicht alle Witwen haben ihre Männer umgebracht.“

Am Tag der Beerdigung beobachtete Meierhofer griesgrämig aus einiger Entfernung  die Trauerzeremonie. Es ärgerte ihn maßlos, dass der Leichnam trotz seines Protestes freigegeben worden war. Stettler, dieser verfressene Faulpelz, hatte dem Staatsanwalt bestätigt, dass es keinerlei Indizien für einen gewaltsamen Tod gab. Die Witwe veranlasste natürlich sofort eine Feuerbestattung. Hätte er auch gemacht an ihrer Stelle. Einen verdammten Tag mehr hätte es gebraucht, und dieser Vollpfosten wäre in die Pension verabschiedet gewesen. Meierhofer schüttelte verärgert den Kopf.

Erleichtert und mit sich zufrieden stieg Regina vor ihrem Haus aus dem Taxi. Mit dem Wissen, wie es um Otto stand, war alles ein Kinderspiel gewesen. Aufregungen taten ihm nicht gut. Aufregungen am laufenden Band waren mittlerweile lebensbedrohlich für ihn. Ihn zu ärgern war nicht schwer gewesen. Otto kochte schon immer leicht über, geriet wegen Kleinigkeiten in Rage. Ihn dann auf diesem Level zu halten, war das reinste Kinderspiel, je länger sich die Scheidungsgeschichte hinzog. Theo ins Spiel zu bringen, war ihr Meisterstück. Niemals hätte er freiwillig auf seinen geliebten Hund verzichtet. Niemals! Sie grinste zufrieden und schloss die Tür auf.

„Frau Bogner?“ Eine Männerstimme brachte sie zum Innehalten. Langsam drehte sie sich um. Es war der nette Mann aus dem Restaurant, der ihre Rechnung übernommen hatte.

„Ja?“ Misstrauisch beäugte sie ihn.

„Ich denke, wir haben einiges zu bereden.“

„Wir? Ach, wegen der Rechnung vom Restaurant? Wollen Sie das Geld zurück?“

„Geld will ich schon, aber nicht für die Restaurantrechnung. Das wäre doch unehrenhaft, das Geld jetzt von Ihnen zurückzuverlangen, finden Sie nicht auch?“

„Aber, was wollen Sie denn dann von mir?“

„Nun, ich habe alles gesehen. Sie wissen schon, die Tabletten in der Wasserkaraffe, die Sie dann nach all der Aufregung aus Versehen umgeschüttet haben und das alles.“

Verdammt, dieser Mistkerl! Ob er bluffte? „Ich weiß zwar nicht wovon Sie reden, aber kommen Sie doch erst einmal herein.“ Regina hielt ihm freundlich die Tür auf. Nur nicht aufregen, Regina, dachte sie bei sich. Wie hat Großmutter schon immer gesagt? Kommt Zeit, kommt Rat. Sie lächelte und schloss die Tür hinter sich.

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MiniKrimi Adventskalender am 12. Dezember


Ein Mord, wie er im Buche steht

Er steht bereits eine ganze Weile vor dem öffentlichen Bücherschrank. Er wartet ohne das mindeste Zeichen von Ungeduld. Die Fußgängerampel an der Schleißheimer Straße wird rot und grün und wieder rot. Und grün. Er wippt auf den Ballen und macht einen Ausfallschritt in Richtung des riesigen Baustellenkraters, wo noch vor einem Jahr der Karstadt stand. Sic transit gloria mundi, denkt er, denn er hat einmal Latein gelernt. Bis zum Abitur. Und was hat ihm die Bldung gebracht? Sei nicht so ungerecht, weist er sich selbst zurecht. Ohne Bildung, Kultur und Bücherkenntnis könntest du diesen Job nicht machen. Und es ist keineswegs ein gewöhnlicher Job. Lukrativ ist er obendrein. Und er kostet ihn nicht einmal sonderlich viel Zeit. Nur Planung. Behutsamkeit. Umsicht. Und Konzentration.

Er entscheidet sich gegen den Wechsel der Straßenseite. Er schaut nach rechts, er schaut nach links. Der Platz ist menschenleer, keine Straßenbahn in Sicht, und auf seiner Fahrbahnseite stehen keine Autos an der Ampel. Er dreht sich abrupt um, schiebt die Glastür des öffentlichen Bücherschrankes auf und greift ganz gezielt nach einem Buch. Anna Karenina. Ein wahrhaft dicker Brocken. Wieder schaut er nach links und rechts, dann schreitet er gemessenen Schrittes davon, stadteinwärts die Elisabethstraße hinunter.

An der übernächsten Straßenecke öffnet er das Buch und entnimmt ihm einen dünnen Zettel mit einer aufgedruckten Adresse und dem Zusatz: Schlüssel unter der Restmülltonne. Warum immer die Restmülltonne? Dem nächsten Kunden wird er sagen, dass er die Papiertonne nehmen soll. Restmüll kostet in Zukunft 100 Euro extra.

Er geht ins Haus, öffnet die Tür und legt den Schlüssel gemäß der Anweisung auf das Sidebord im Eingang. „Johann, Johaaaannn, du warst aber lange weg, wo bleibt mein Kaffee? Soll ich den ewig warten?“, ruft eine schrill energische Stimme aus der Wohnungstiefe. Er antwortet nicht, das sei nicht nötig, hat sein Auftraggeber ihm erklärt.

Gleichgleichgleich kommt dein Kaffee, flüstert er. Und was für einer. Der ist einzigartig. Er geht in die Küche und macht sich an die Arbeit, misst ab, rührt, mixt. Dabei schaut er immer wieder in das Buch. Nur keinen Fehler machen, jetzt! „Fertig ist der caffé speciale nach Art des Hausherrn“, summt er vor sich hin und trägt die Tasse ins Wohnzimmer. „Das wurde aber auch Zeit“, schrillt die Stimme, und die Besitzerin greift nach dem Kaffee, ohne ihn, den Überbringer, auch nur anzuschauen. Auch das hatte ihm sein Auftraggeber vorab versichert.

Die übriggebliebenen Ingredientien steckt er in einen dünnen weißen Umschlag, auf den er vorab bereits ein Wort gedruckt hat: „erledigt.“ Auf ihn ist immer Verlass.

Am nächsten Tag steht er wieder eine ganze Weile vor dem Bücherschrank. Geduldig und ohne das geringste Anzeichen von Unruhe schaut sich um und vergewissert sich, dass ihm niemand gefolgt ist und ihn keiner beobachtet. Dann öffnet er die Glastür und stellt das Buch wieder hinein. An genau die Stelle, wo er es gestern rausgenommen hat. Er ist immerhin ein Profi. Auftragsbestätigung ist bei ihm Ehrensache.

Eigentlich müsste er der Stadt einen Dankesbrief schreiben. Anonym, aber trotzdem. Diese Bücherschränke sind die idealen Briefkästen. 100% anonym, versteht sich. Wie gut, dass die Stadtverwaltung fast in jedem Viertel einen aufgestellt hat.

Morgen geht’s nach Bogenhausen. Dort wartet Madame Bovary auf ihn.

Adventskalender MiniKrimi am 21. Dezember


Und heute wieder ein Krimi von der wunderbaren Dagmar T.! Danke. Aber Vorsicht. Ich habe tatsächlich Gänsehaut bekommen.

Bussi von der Weihnachtsfrau

Das war nun schon die 20. Weihnachtsfeier in dieser Woche, in der sie als Weihnachtsfrau die Stimmung rockte. 

Diese Veranstaltungen hatten nichts mit beschaulicher Weihnacht zu tun und auch so gar nichts mit Friede und Freude… nun ja, nicht für Alle jedenfalls. Für sie waren sie ein mäßig bezahlter Job. Jede Feier glich der anderen. Immer die gleiche Leier, die gleiche Feier, bei der sich meist Männer die Kante gaben. Ja, es gab auch die eine oder andere Frau, die nichts anbrennen ließ; aber das war nicht ihre Abteilung. Sie befasste sich mit der holden Männlichkeit. Da wurde mal hier, mal da geflirtet, geschäkert, und es wurden Küsschen verteilt, rein geschäftlich angemutet, versteht sich.

So manchER überzog aber die unverbindliche Weihnachtsstimmungs-Beschwingtheit und setzte mit Riesenschritten zum Sprung an… zum Seitensprung.

Zuerst erzählte man(n) von einem ausgefüllten Berufsleben, von Karrierechancen, von kostspieligen Hobbys, die man sich leisten konnte, ja durchaus, dann von Frau und Kindern… und irgendwann wurde es dann vertraulicher, schließlich intimer, eine Verabredung wurde ausgemacht, eine Visitenkarte mit Handynummer eingesteckt, ein Anruf avisiert. Man(n) würde noch Überstunden schieben müssen, war ja klar, wegen der Tage zwischen den Jahren, das würde die Gemahlin schon glauben, war sie doch schon so gewohnt. Ja, man(n) freue sich auf das Treffen, mit ihr, geheim… und feierlich!

Alles in Allem hatte sie heuer 13 Verehrer-Dates. Würde wieder anstrengend sein.

Ihr kleinkalibriger „Herzensbrecher“ war bereits aus der geheimen Kiste im Gartenversteck geholt und instand gesetzt, gesäubert, geschmiert und poliert. Und bestückt. Mit den kleinen Weihnachts-Kügelchen. Für jeden eine; sie traf sicher, das war klar. Ein Schuss, eine Kugel, einer weniger. 

So wurde manche Ehefrau noch vor dem heiligen Familienfeste von ihrem untreuen Ehemann erlöst. Rechtzeitig genug, damit es diesen Frauen nicht so erginge, wie es ihr damals geschehen war. Ein feierlicher Heilig Abend, am 1. Weihnachtstag noch Friede Freude Weihnachtsplätzchen und am 2. Feiertag ein Abschied mit gemeinen Worten und mit Tränen. 

Man hätte doch, du verstehst doch, wir könnten doch und er hätte das doch nicht gewollt… aber er hätte sich halt verliebt, da auf der Weihnachtsfeier, das sei einfach Liebe, da könne man(n) nichts machen…  

13 Männer, 13 Visitenkarten beschriftet mit „Bussi von der Weihnachtsfrau“, 13 gezielte Schüsse mitten ins Herz. Den Muff passend zu ihrem roten Wintermantel  würde sie waschen müssen, einige rote Tropfen hatten diesen bekleckert, würden sonst hässliche schwarze Flecke hinterlassen. Das gestohlene Handy, mit dem sie die Verabredungen mit den Ehebrechern plante, war bereits in den Tiefen des Flusses auf Nimmerwiedersehen versenkt. Alle Jahre wieder… sang die Weihnachtsfrau nach getaner Arbeit und verstaute den roten Mantel, den frischgewaschenen Muff und die Waffe im üblichen Versteck, bis zum nächsten Jahr…alle Jahre wieder.

SMS-Adventskrimi. 23. Dezember:Die Baumfalle


„Vorsicht, VOOORSICHT! Die Decke! Ja, etwas nach links. Stopp! Einen Schritt nach rechts, ja, gut! So, hier kann er stehenbleiben. Jezt bitte grade stellen. GRADE! Mensch, Irmi, kannst du nicht grade gucken? Nach links. LINKS. Und jetzt so halten. Ach was, zu schwer! Wer wollte denn son großen Baum? DU! Als Statussymbol, damit die Nachbarn was ordentliches zu sehen kriegen, wenn sie durch die Fenster schauen. Sind ja groß genug. Allerdings schaust du nicht so gut aus, daneben, mit deinem ewigen Whiskeyglas in der Hand. Halt den Baum grade, verdammt! So jetzt steht er fest. Hier dein Whiskey, stell dich vors Fenster, dann sehen dich alle.“

Mit einem tückischen Zischen kippt der 3 Meter hohe Baum aus dem unbeschwerten Ständer. Auf Irmi. Mit einem splitternden Krach stürzen beide durch die hell erleuchtete Fensterfront in den Garten.

„Tja, Irmi, du wolltest son großen Baum. Und jetzt frohe Weihnachten, liebe Irmi. Der soeben verwitwete Klaus wirft seiner Ehefrau  einen letzten Blick zu und geht.