Adventskalenderkrimi 2.0. 15. Dezember: Der Hummer!


„Hallo, Welt an Gisa, bitte kommen!“ Seit wann duzt mich der Nachbar? Und wieso hört er nicht mit dem Bohren auf, wenn er gleichzeitig bei ist und zu mir spricht? Ist die Wand schon durch? „Gisa, Liebes, komm, trink ein Glas Wasser.“ Wasser? Ich schiebe den Hirsebrei aus meinen Gedanken hinters Auge und blinzele. Franck schaut mich an, besorgt und jetzt grade irgendwie erleichtert. Hält mir ein Glas an die Lippen. „Was?“ frage ich. Und setze nochmal an: „Was is passiert?“ Gewisse Momente verlangen einfach nach Platitüden. „“Später, mein Engel. Ruh dich erst mal aus. Hast du Hunger? Ich mach uns was Feines zu essen. Wie wär’s mit was Leichtem? Hummer?“ „HUMMER?“ Das Auto? Ohnein! Das AUTO. Ich frage NICHT. Franck ist so nett, entweder er weiß nicht, dass ich mit dem Porsche unterwegs war, oder es ist nichts wirklich Schlimmes passiert, zumindest nicht mit dem Auto. Ich muss aufs Klo. Gar nicht so einfach, die Orientierung zu behalten in einer Wohnung, die Seegang hat. Ich klettere vom Sofa, taste mich in den Flur. Muss über einen Koffer steigen, eine Reisetasche, beide nicht von Louis Vuitton, und einen verschnürten Pappkarton. „Du hast eine Gehirnerschütterung und darfst jetzt nicht allein sein. Zum Glück hast du ja mich.“ Wie der Zufall so spielt! „Ich bleib erst mal hier“. Erstmal bezieht sich auf wieviel Wochen? fragt meine kleine Stimme, die sich scheint’s wieder aufrappelt. „Wie SCHÖN!“, brüllt eine andere, mir ganz fremde Stimme tief im Dunkeln meines Bauches, oder wo sonst das Herz angesiedelt ist……

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