Unentschlossen zuckele ich hinter ihm her. Woher kennt er den Weg? Da bleibt Franck stehen. Dreht sich um. „Hey – ich dachte, du bist ne ganz Forsche. Hab ich dich falsch eingeschätzt? Hast du Angst? Vor mir?“ „Spinnst du?“ sprudele ich. Etwas zu schnell, wie ich finde. „Ich dachte nur, weil ich doch Hundedreck am Schuh habe…“. Franck lacht. „Was glaubst du, warum wir uns kennengelernt haben? Oder funktioniert Aberglauben bei dir immer nur negativ?“ Er streckt seine Hand nach meiner aus. Zieht mich zu sich ran. Mir geht das alles zu schnell. Aber ich kann mich nicht wehren. Oder will ich es nicht? Pah! Wär doch gelacht! „Auch wenn ich dich nicht für Jack the Ripper halte. Warte bitte hier auf mich. Bin in zehn Minuten unten“. Sage ich und verschwinde im Torbogen des Nebenhauses. Vor dort komme ich durch den Innenhof über die Hintertür in meinen Block. Uff. Ganz habe ich meine innere Alarmanlage also noch nicht abgeschaltet. Mit dem Stinkeschuh in der Hand renne ich die Treppe rauf. Vielleicht sollte ich weniger rauchen? Atemlos komme ich im 2. Stock an. Sperre die Tür auf. Mist! Hab ich doch vergessen, die Balkontür zuzumachen! Schnell die Stiefel angezogen, Bluse oder Pulli? Ach egal. Plötzlich hab ich keine Lust mehr auf das Essen. Auch wenn mein Kühlschrank leer ist. Und auch nicht auf den Typen. Ich bleib einfach daheim. Er weiß ja nicht, wo ich wohne.
Schlagartig geht’s mir besser. Ich setze mich aufs Sofa und sehne mich nicht mal nach ner Zigarette. Schalte den Fernseher ein. Mache alle Lichter aus. Und lausche der Stille.
………….
„Gisa. Giiiisa. Komm schon, es ist kalt“. Die Stimme steht direkt unter meinem Balkon.