Ich steh total auf Krimis. Als Bücher und als Filme. Aber nicht die modernen Schreck-Konserven aus dem SB-Shop der Horror-Platitüden. Ich mag die Klassiker. Die Vögel. Wenn die mit schwarzem Flügelschlag den grauen Leinwandhimmel verdunkeln, dann versinke ich in den Sofakissen, schlürfe von meinem Martini-Cocktail – ok meistens ist es nur kalter Chablis, aber auch weiß, wenigstens, und zittere wohlig. Oder ich stehe in der Dusche. Heiße Tropfen rennen an meinem Körper herunter, in welligen Strahlen, versammeln sich zu meinen Füßen zu einem See. Immer mehr Tropfen zu einem immer größer ausufernden See. Der Duschvorhang bewegt sich – das Fenster ist gekippt. Höre ich Schritte im Flur? Ich schaue auf meine Beine. Das Wasser färbt sich rot, rubinrot. Ein roter Fluss, der mich umhüllt. Ich stehe ganz still. Dann fange ich an zu schreiben. Lautlos. Und reiße mit einem Ruck den Duschvorhang zur Seite.
Aber das ist kein Film. Unten ruft jemand meinen Namen. Jemand, der genau weiß, wo ich bin. Ohne dass ich weiß, warum.