Adventskalenderkrimi 2.0. 23. Dezember: Von Wölfen und Schafen.


„Und du hast mein Leben riskiert, um dein letztes dreckiges Geschäft abzuwickeln?“ Ich bin nur verwundert. Über ihn und mich, weil mich das so kalt lässt. „Nein, um uns ein neues Leben wahr zu machen. Uns. Dir und mir! „Hab Vertrauen.“ „Bis wann?“ Franck schaut mich an. Lächelt. Streicht mir meine vorwitzige Strähne aus der Stirn. Setzt zum Antworten an, da klingelt sein Handy. Er rührt sich nicht, wir schauen uns an und schwimmen in unseren Augen wie in Bergseen. Er zittert. Mein See ist ein Gletscher.

Es hämmert gegen meine Tür. Ich erschrecke. Das ist kein Spiel. Ich hab schon viel Scheiße gemacht in meinem Leben. Hab viele Chancen sausen lassen, bin auf hoher See im Orkan gesegelt. Hab ne Million verlassen, weil ich keine Lust mehr hatte auf Austern zum Frühstück. Ich wohn in ner kleinen Etagenwohnung und hab kein Auto und kein Geld. Mehr. Aber zum ersten Mal in meinem Leben hör ich auf zu spielen. Franck springt auf. Schnappt sich Hose Socken Hemd und rennt zur Tür. Reißt sie auf. Knallt sie zu. Ist weg.

Ich zähle langsam bis hundert. Dann schnappe ich mir sein Handy, das ihm aus der Tasche gefallen ist. Zusammen mit einem Ausweis.

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