Er ist ein ganzer Mann. Einsneundachzig, fünfundsiebzig muskulöse Kilo, Sixpack und Bizeps. Sportlich attraktiv. Das schwarz gelockte Haar pflegt er täglich mit wohlriechenden Lotionen. Sein sorgfältig gepflegter Dreitagebart wirkt auf die Frauenwelt wie ein Magnet. Er hält jeder die Türen auf, ob jung ob alt ob schön ob schiach. Wenn er gemeinsam essen geht, zahlt er immer en Passant. Oder er vermeidet diese Art von Rendezvous von vornherein.
Er ist gebildet, ohne altklug zu erscheinen. Sein Musikgeschmack variiert von barockem Saitenspiel bis zu Keith Jarret, je nach Laune. Wobei er von diesen nicht besessen wird, sondern mit ihnen kokettiert. Und niemals andere darunter leiden lassen würde. Er isst wie ein Gourmet, nicht ein Gourmand. Er ist ein Weinkenner, der nie zu tief ins Glas zu blicken pflegt. Und auch, wenn er eine elegant duftende Pfeife nach dem Abendessen durchaus genießt, so bleibt dies ein seltenes Vergnügen ohne Laster.
Er kleidet sich gerne leger und weiß genau, welche Farben ihm stehen. In seinem Schrank findest du Jeans und Cord ebenso wie Frack und Cut. Den Kopf bedeckt er mal mit Mütze, mal mit Hut – oder mit einem Helm, beim Ski Alpin.
Kurz – er ist ein Traum von einem Mann. Er besitzt alle Eigenschaften, die du schon immer haben wolltest, beim anderen Geschlecht. Nun steht er da, und während er die Seiten wechselt, kannst du ihn nicht greifen. Zu glatt, zu kanten- und zu makellos, ganz ohne Not. Das ist sein Tod.
Du wirst dir einen neuen Hauptdarsteller suchen, denn dieser taugt weder zum Mörder noch zum Kommissar, er ist einfach zu schön, um wahr zu sein.