Mittwoch Morgen, 1. Januar 2014. Ich mache einen erneuten Versuch, meinen renitenten Hund auf die Straße, über diese hinüber und in den Park zu bugsieren, bevor ihm die Blase platzt. Chiara hat sich am 31.12.2013 ab 15 Uhr strikt geweigert, das Haus zu verlassen. Nicht einmal ein „Biselsprint“ in den Garten war möglich. Nun schleicht sie geduckt und mit der Rute tief zwischen den Hinterläufen versenkt hinter mir her. Überall liegen die Leichen abgeknallter Feuerwerkskörper. Offenbar haben sich die Leute in unserem ansonsten eher ruhigen Viertel auf das Neue Jahr bereits gut eingeschossen. Das war sicher sehr feucht und sehr anstrengend, kein Mensch ist um halb neun unterwegs.
Keiner, bis auf die Hundebesitzer. Und da in dieser Gegend am Münchner Stadtrand das – gefühlte – Verhältnis von 2- zu vierbeinigen Bewohnern 1:2 ist, begegnen mein Hund und ich auf Schritt und Tritt neuen Gassigehern. Was sagt man sich, am 1. Januar? Grüß Gott? Hallo? Servus? „Frohes Neues Jahr“, der Satz kommt einem automatisch über die Lippen.
Einem, aber nicht mir. Zu viel ist geschehen, im nun vergangenen Jahr, als dass ich auf die platte Wunschformel reiner „Freude“ verfallen könnte. In einem Gespräch mit einer Hundebesitzerin im Park habe ich nachhaltig nachgedacht darüber, warum und wann ich was wünschen möchte, an Anfang dieses Jahres.
Sie hatte mir erzählt, dass ihr Mann im letzten Jahr gestorben sei und dieses neue für sie ganz gewiss kein frohes Jahr werden würde. Als herzlos hatte sie die stereotypen Wünsche empfunden, die vorgedruckt per Postkarten kamen von Leuten, die es besser hätten wissen müssen.
„Aber vielleicht gelingt es Ihnen, Zufriedenheit zu finden, trotz und in und mit den neuen Lebensumständen? Das würde ich Ihnen zumindest gerne wünschen“, sagte ich. Sie fand das gut, und wir einigten uns auf ein „Zufriedenes Neues Jahr“ als Anrede. Aber ich dachte weiter. Gesundheit. Ohne sie geht gar nichts. Und auch, wenn das immer nur ein frommer Wunsch bleiben mag, weil ich keine Fee bin, weder die 13. noch die 12., so wünsche ich doch allen genau dies. Ein Gesundes Neues Jahr. Aber dann ist es doch sicher auch ein gutes. Gut hat viele Facetten, gut ist individuell zu füllen. Gut ist gut, für jeden und für alle anders.
Und so wünsche ich Euch allen, liebe Leser, liebe Freunde, genau das.
Ein GUTES NEUES JAHR 2014!
Ein Jahr, das auch für das ein oder andere Wunder gut ist, das euch begegnen und beglücken möge!