„Nächster Halt: Alte Heide.“ U-Bahn-Pendler hängen ihren erkalteten Träumen nach, verdösen den grauen Übergang von Nacht und Tag. Er ist hellwach. Und klemmt den Aktenkoffer fester zwischen Popelineärmel und Rippenbogen.
„Nächster Halt: Nordfriedhof“. Wie von unsichtbarer Hand in die Sardinenbox gedrückt pressen sich neue nebelfeuchte Körper in die Bahn. Sie alle haben Ziele. Er auch. Endlich. Wieder.
„Nächster Halt: Dietlindenstraße.“ Nochmal tief den Mief einatmen. Ein letztes Mal, nach 20 Jahren.
„Nächster Halt: Münchner Freiheit. Bitte rechts aussteigen.“ Auch wenn er wollte, es gibt kein Zurück. Ein Lemming unter seinesgleichen, strebt er dem Ausgang zu. Über die Ampel. Durch das Tor. Die Treppe rauf. Die Aktentaschenlasche hebt sich wie von selbst. Er zieht den Zünder. „Mein Rauswurf war granatenmäßig, Chef!“ ruft er noch aus dem Treppenhaus.
„Nächster Zug U6 nach Garching. Vorsicht bei der Einfahrt, bitte.“ Er steigt in den leeren Zug. Kein Pendler mehr.